Der Check beginnt mit der Porositätsmessung (Luftdurchlässigkeit) des Tuches. Die Messung erfolgt mittels einer speziellen Messuhr (Messuhr der Marke Kretschmer oder JDC).

Gemessen wird an 3 – 5 Messpunkten je nach Handbuch, beginnend an der Schirmmitte bis hin zum Stabilo. Gemessen wird jeweils an Ober- und Untersegel. Die gemessenen Werte werden im Protokoll eingetragen. Des weiteren wird mittels des sogenannten „Bettsometers“ die Reißfestigkeit des Segeltuches überprüft.

Danach erfolgt die Sichtprüfung der Kappe. Das Tuch wird auf etwaige Löcher, überbeanspruchte Nähte und Schäden in den Kammern oder Eintrittskanten überprüft.

Löcher werden mit Ripstop-Klebesegel behoben. Bei größeren Schäden wird die weitere Vorgehensweise mit dem Kunden abgesprochen, wie der Austausch einer kompletten Bahn oder eines Teilstückes. Näharbeiten werden präzise und gewissenhaft durchgeführt. Hierbei werden ausschliesslich Originalstoffe der Hersteller verwendet.

Nach der Sichtprüfung des Tuches erfolgt die Kontrolle der Tragegurte. Diese werden auf ihre Geometrie, offene Leinenschlösser, fehlende oder defekte Gummis bzw. Plastikclips, offene Nähte oder sonstige Beschädigungen überprüft.

Sind die Tragegurte überprüft geht es weiter an die Prüfung und Sichtkontrolle der einzelnen Leinen. Hierbei wird jede Leine auf Beschädigungen (z.B. Knotenbildung) und Qualität der Nähte kontrolliert. Beschädigte Leinen werden gekennzeichnet und durch neue Leinen – unter Verwendung des Originalmaterials des Herstellers – ausgewechselt.

Nun erfolgt die Vermessung des Schirmes um eine evtl. Vertrimmung feststellen und korrigieren zu können. Dabei werden die einzelnen Leinen des Schirmes unter einer Last von 5 kg mittels einer elektronischen Vermessungsanlage (Wörner) oder Laser gemessen. Die Leinenlängen werden im Vermessungsprotokoll eingetragen.

Nach der Vermessung des Schirmes erfolgt die Kontrolle der Leinensymmetrie. Hierbei wird kontrolliert, ob die linke und rechte Seite exakt symmetrisch sind.

Jetzt geht es zum Reisstest. Hierbei werden mehrere Leinen getestet (abhängig der jeweiligen Herstellerrichtlinien). In der Regel sind dies jeweils eine Stammleine der A- B- C-Ebene sowie eine Mittel- und Galerieleine (+/- je nach Alter und Zustand des Schirmes, sowie des verwendeten Leinenmaterials). Manche Hersteller schreiben die Durchführung des Reisstests erst ab dem 2. Check (also nach 4 Jahren) vor. Sofern die vom DHV bzw. Hersteller vorgeschriebene Mindestbelastung nicht mehr gewährleistet ist wird der Kunde hierüber unterrichtet. Ein neuer Leinensatz wird grundsätzlich nur nach vorheriger Absprache mit dem Kunden eingebaut.

Sollten irgendwelche Maßnahmen zur Instandsetzung/-haltung des Schirmes notwendig sein, die nicht in den Rahmen des 2-Jahres Checks fallen und für den Kunden Kosten verursachen, werden diese selbstverständlich vorher mit dem Kunden abgesprochen.

Alle Ergebnisse des Checks werden im Checkprotokoll festgehalten und gerissene Leinen archiviert.

Als letzter Schritt folgt die Anbringung des ÖAEC-DHV-Nachprüfstempels mit Angabe des Checkbetriebes, Zeitpunkt des durchgeführten Checks, Zeitpunkt der nächsten Fälligkeit sowie Unterschrift des Prüfers.
In diesem Zusammenhang weisen wir daraufhin, dass die Nachprüfung eine Zustandsprüfung ist. Es gibt keine Garantie für die Lufttüchtigkeit über den gesamten Zeitraum bis zum nächsten Nachprüftermin.